Ellul, Joseph
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1565 Die große Belagerung von Malta
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SE Ell
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Inhalt: Nach der Vertreibung von Rhodos am Neujahrstag 1523, durch ein osmanisches Heer unter Sultan Süleyman dem Prächtigen ließ sich der Johanniterorden zunächst auf Kreta und an mehreren Orten in Italien nieder, bis ihnen der römisch-deutsche Kaiser Karl V. 1530 das zum habsburgischen Machtbereich gehörende Malta nebst Gozo sowie das 1510 vom habsburgischen Spanien eroberte Tripolis übertrug. Die Johanniter unter ihrem Großmeister, Philippe de Villiers de l'Isle-Adam gingen sofort daran, Malta zu ihrem neuen Stützpunkt auszubauen. Dabei erhielten sie finanzielle Hilfe von Karl V., die vor allem für den Bau und Ausbau der Festungsanlagen genutzt wurde. Nach der Abspaltung protestantischer Ordensmitglieder (firmieren weiterhin als Johanniter), bürgerte sich die Bezeichnung "Malteserorden" ein.
Der Malteserorden übernahm eine zentrale Rolle bei der Verteidigung des westlichen Mittelmeerraums gegen osmanische Kriegsflotten und mit den Osmanen verbündete Korsaren, wobei ihm die Lage Maltas zwischen Sizilien und Tunesien zugute kam.
Kleine Johanniter-Schebecke um 1600Eine besondere Bedrohung für die christlichen Länder des westlichen Mittelmeeres stellte die Flotte des türkischen Beylerbeys von Nordafrika Khayr ad-Din "Barbarossa" ((gestorben) 1546) dar, die vor allem von Algier aus operierte. Die Errichtung einer neuen Operationsbasis für die Galeeren des Ordens auf Malta, dem am besten geschützten und größten natürlichen Hafen des Mittelmeeres, behinderte und gefährdete die osmanischen Aktivitäten auf See.
Die Osmanen und ihre Verbündeten waren seit den 1540er Jahren im westlichen Mittelmeerraum militärisch äußerst aktiv. Khayr ad-Din plünderte 1542 mit seiner Flotte die katalanische Küste, eroberte 1543 im Bündnis mit Frankreich Nizza und unternahm 1544 einen Plünderungszug entlang der italienischen Küste. Das von den Johannitern verteidigte Tripolis wurde 1551 von den Osmanen erobert. Aufgrund dieser Entwicklung ließ der 1558 gewählte Großmeister des Malteserordens, Jean Parisot de la Valette, die Befestigung des maltesischen Hafens beschleunigen und ausweiten, denn auch Malta zitterte vor Süleyman, der den gesamten östlichen Mittelmeerraum unterworfen und Ungarn annektiert hatte. Dieser trieb die Expansion seines damaligen Weltreiches soweit voran, dass er bis vor die Tore Wiens (siehe Erste Wiener Türkenbelagerung) kam. Europa war in ständiger gespannter Erwartungshaltung und fürchtete sich vor den militärisch bestens organisierten "ungläubigen, mordenden Horden".Schlagworte: Geschichte einschl. Zeitgeschichte, Kulturgeschichte und VolkskSystematik: SEStandort: SE Ell
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Sachbuch
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